Erstmalig im November 2018 ging es zu St. Martin vom eigenen Gelände hinüber zum benachbarten Altenzentrum. Seitdem werden gemeinsam mit den Bewohnern, den Kindern und den Kita-Eltern im Foyer Martinslieder gesungen. So auch in diesem Jahr. 3 Stationen wurden an einem Vormittag von allen Kindern und pädagogischen Fachkräften mit ihren Laternen besucht. Dies ist eine tolle und für beide Seiten sehr bereichernde Tradition. Das benachbarte St. Vincenz Altenzentrum ist fest im Konzept der Kita verankert. Heißt es dort doch in einem der 4 Schwerpunkte „Alt und Jung“ – „Das Schönste was Du jemandem schenken kannst ist Zeit“. Frei nach dem Motto „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“ gab es 2 Jahre lang regelmäßige Besuche im Altenzentrum, zum Beispiel monatliche Sing- und Spielkreise und das Ganze sollte noch weiter ausgebaut werden. Doch mit der Corona-Situation seit März 2020 waren Besuche von einem Tag auf den anderen und die so liebgewonnenen Kontakte nicht mehr möglich.
„Wie trotz Corona den Kontakt halten?“, fragten sich die pädagogischen Fachkräfte der Kita und die Kita-Leitung Tatjana Gruhlke-Driller. Bereits im letzten Jahr wurde die Aktion „St. Martin im Lichterglas“ durchgeführt, bei der die Kita-Kinder und die pädagogischen fachkräfte die Bewohner des Altenzentrums mit ihren selbst gestalteten Lichtergläsern auf dem Innenhof und im Garten besuchten.
Deshalb sollten die Senioren auch in diesem Jahr an St. Martin unbedingt mit eingebunden werden, das war für die Kinder, die pädagogischen Fachkräfte und die Eltern klar. In den letzten Wochen gab es in der Kita daher eine Laternenwerkstatt, in der die Kinder mit ihren Eltern, immer in Kleingruppen, ganz individuelle Laternen basteln konnten. Jede Laterne ist einzigartig geworden, keine sah aus wie die andere. Und so besuchten die Kinder mit den pädagogischen Fachkräften dann am Dienstagvormittag den Innenhof des Altenzentrums. Mit Musik aus einer Musikbox und dazugehörigem Gesang brachten sie mit ihren Laternen etwas Freude zu den Bewohnern. Diese standen und saßen an den Fenstern und konnten so am Geschehen teilnehmen.
Am 11.11., dem Martinsumzugs-Abend, wartete die Kita noch mit einer Premiere auf. Eine Kita-Mutter hatte den Kontakt zu einigen Musikern hergestellt, und so gab es erstmalig eine kleine Kapelle, die Martinslieder spielte und somit die Musikbox der letzten Jahre ersetzte. Die Kinder und Eltern waren begeistert von dem Bläserchor. Nach einem kurzen Start auf dem Kita-Gelände, inklusive Martinsspiel der Kinder, ging es mit musikalischer Begleitung auf die große Wiese des Altenzentrums. Wie im vorherigen Jahr standen die Bewohner auch diesmal wieder an den Fenstern und auf den Balkonen. Durch die Live-Musik kam eine ganz besondere Atmosphäre auf. Die Kinder, Eltern und Erzieher*innen bildeten einen großen Kreis und sangen Martinslieder. Ein Bewohner des St. Vincenz Altenzentrum, der der Aktion beiwohnte, sagte beim Auszug: „Sie haben so viel Freude geschenkt, das ist so viel wert. Vielen Dank.“, berichtete Tatjana Gruhlke-Driller. Diese Freude war bei allen spürbar und wirkte noch lange nach. Sowohl bei den Kindern, als auch bei den pädagogischen Fachkräften und den Eltern. Zum Ausklang des Martinsabends gab es auf dem Kitagelände noch Martinsbrezel zum Mitnehmen. Für diesen leckeren Abschluss sorgte der im Januar 2020 neu gegründete „Förderverein der Kita im Haus Maria Paderborn e.V.“.
Da die Aktion bei allen Beteiligten so gut ankam, ist bereits geplant im Dezember noch einmal vorbeizuschauen, dann mit Weihnachtsliedern.
Text und Fotos: Kath. Kita St. Vincenz im Haus Maria