Warburg. Jetzt kann es losgehen. Die neue Kita St. Franziskus in der Beethovenstraße hat neben einem perfekten Gebäude, einem bereits weit gediehenen Spielplatz und fast fertiger Zuwegung nun auch eine Leitung. Ilona Kröger (44), seit 20 Jahren Erzieherin und studierte Kindheitspädagogin, wird die neue viergruppige Einrichtung in Warburg leiten. Für die Mutter einer Tochter aus Rothe bei Beverungen ist das nach vielen Jahren im Familienzentrum Beverungen nun der Sprung in die Leitung. Für den Träger ein Glück, mit Personal aus den eigenen Reihen an den Start zu gehen. Und für das Team aus bereits 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Glück, weil die neue Leitung bestens vorbereitet ist auf ihre Aufgabe
Mit vier Gruppen startet die neue Kita, für die Katholische Neustadt-Gemeinde ist es bereits die dritte KiTa. In den großzügigen und modernen Räumen ist alles auf das Thema Baum ausgerichtet. So werden die Gruppen auch nach Erle, Amber, Buche und Birke benannt. Viel Holz prägt das Bild der Einrichtung, an allen Stellen tauchen Schmuckelemente und Wandbilder aus dem Wald auf. Bäume stehen für das Wachstum, ein ganz zentrales Element für die neue Kita St. Franziskus. „Alle saßen an einem Tisch und wollten etwas Gutes entstehen lassen“, erinnert sich Detlef Müller, Chef der Kita Hochstift gem. GmbH aus Paderborn an den Startschuss für das Projekt. Das Erzbistum steuerte das Grundstück zu, der Investor und Bauträger erstellte das Gebäude, die Kita Hochstift übernahm, entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit und auf Wunsch der Stadt Warburg, die Trägerschaft für eine ganz neue Einrichtung, damit St. Franziskus wachsen konnte.
Dass es nun mit einer langjährig bekannten Mitarbeiterin als Leitung losgeht, freute Müller. „Sie haben sich immer abgehoben, waren zielstrebig, haben sich gut vorbereitet, die Freude und Reife sind gewachsen“, sagt Müller. Nun sei es für Ilona Kröger an der Zeit, eine eigene Kita als Leitung zu übernehmen. An ihrer Seite steht dabei, neben Stellvertretung Melissa Humann, ein Team, das sie führen dürfe und solle. Zugleich mache der Staffelstab, den Müller ihr überreichte auch deutlich, dass Leitung in der Kita auch eine „Mannschaftsaufgabe“ sei. „Man überlegt, wo ist das Ziel ist und welchen Weg man nehmen will, schaut auf die Charismen des Teams und verabredet Etappen“, empfahl er der neuen Leitung, sich nicht allein am Stab festzuhalten, sondern auch abzugeben und zu delegieren. Bei einem Rundgang durch die modern eingerichtete Kita freute sich Müller auch darüber, dass das Team sich von Beginn an als „KiTa Fair – Nachhaltig – Gerecht“ mit Blick auf Schöpfung und Umwelt auf den Weg machen möchte. Ein Weg, den auch Kirsten Gerold mitgeht. Die pädagogische Regionalleitung versprach Ilona Kröger eine stetige Begleitung besonders in der Startphase.
Über das „Haben und Sein“, einem Buchtitel von Erich Fromm stieg Pfarrer Gerhard Pieper in seine Begrüßung der neuen Leitung ein. Die Kirche habe sich oft auf das Haben fokussiert und dort eingerichtet, als ob das Identität schaffe, bemängelte er. Wichtiger sei es, aus dem passiven Haben in das aktive Sein zu gehen. Die neue Kita St. Franziskus könne dabei die Kirche auf die Augenhöhe der Menschen bringen. „Wir sind hier an einem neuen weiteren Ort für die Kirche. Sie sind die Kirche“, ermutigte Pieper Ilona Kröger und ihr Team, sich nicht nur von ihrem kirchlichen Arbeitgeber, sondern auch selbst in ihrer Spiritualität als Teil der Kirche wahrzunehmen. Eingehend auf das Märchen vom ungeduldigen Bauer, in dem ein Landwirt versucht, seine Pflanzen durch Ziehen zum Wachsen zu bringen und ihnen dabei die Wurzeln ausreißt, wünschte sich der Pfarrer: „Nicht durch das Zupfen an den Pflanzen wird man groß, sondern durch Ermutigung und Zuspruch.“ Die Kita St. Franziskus sei der richtige Ort dazu. Pieper versprach der neuen Leitung die Begleitung und Unterstützung durch Gemeindereferentin Christina Bolte, die der Pfarrer heute zu vertreten hatte.
„Ich bin so stolz auf mein neues Team“, fand Ilona Kröger die richtigen Schlussworte. Vieles habe man gemeinsam in den vergangenen Wochen zwischen all den Handwerkern gerichtet. Nun sei fast alles bereit für die ersten beiden Gruppen, die ab 28. Juli aus der Kita in der Altstadt hinüber wechseln nach St. Franziskus. Eine Woche später starten dann die anderen beiden Gruppen. Mit zunächst 68 Kindern wird es in St. Franziskus losgehen, später wird die Kita auf 75 Kinder ausgebaut. Zunächst stehen die Kinder im Mittelpunkt der nächsten Wochen. Im Herbst wird es für Nachbarn und Interessierte eine Einladung zur „Offenen Tür“ geben.
Text/Fotos: Christian Schlichter