Bad Lippspringe. Erst drohten schlechte Beschäftigungsaussichten. Dann wurde ihr beinahe noch die Eignung für den Beruf abgesprochen. Doch Petra Bernard aus Elsen hat sich nie beirren lassen. Vor über 40 Jahren ist sie in den Beruf der Erzieherin eingestiegen. 1983 kam sie dann in die Kita St. Marien nach Bad Lippspringe. Dort feierte sie als Leitung jetzt Dienstjubiläum. 40 Jahre am gleichen Platz, davon 27 Jahre als Leitung haben sie jung bleiben lassen. „Jeden Morgen um sieben ist sie aus dem Haus gegangen, um in die Kita zu fahren, dabei war sie nie einen Tag krank“, ist ihre Mutter stolz auf die große Tochter. Neben zahlreichen Ehrengästen aus Pfarrei und Trägerschaft waren die 85jährigen Magdalena und Alfons Bernard als Eltern mit beim Jubiläum in St. Marien dabei.
Mit Frau Bade in der Giraffengruppe fing alles an. Das war im September 1983 und der Start für Petra Bernard als Erzieherin in der Katholischen Kita St. Marien in Bad Lippspringe. Damals, das strich ihr heutiger Chef Detlef Müller von der Kath. Kitas Hochstift gem. GmbH hervor, waren Kindergärten noch anders strukturiert. Vormittags- und Nachmittags-Gruppen, keine Mittagsbetreuung, kein Essen und Schlafen in der Kita. Doch Kitas hätten sich stark verändert. Bis zu 45 Stunden in der Woche inklusive Verpflegung würden manche Jungen und Mädchen mitunter dort betreut. Diesen Umstieg habe Petra Bernard bestens gemeistert. Ungezählte Kinder habe sie in all den Jahren gesehen und ihnen viel mit auf den Weg gegeben, freute sich Müller für das unaufgeregte und engagierte Wirken der Kita-Leitung. „Äußerlich haben sie das ja unbeschadet überstanden und haben immer noch Freude am Beruf, lobte er das gute Verhältnis zwischen Träger und Petra Bernard.
Für die langjährige Arbeit mit „schönen, aber auch schweren Stunden“, dankten Pfarrer Georg Kersting und Gemeindereferent Andre Hüsken seitens der Pfarrgemeinde. Lange Jahre war St. Marien selbst Träger der Kita mit ihren 65 Kindern in drei Gruppen. An diese Zeit erinnerte auch Thomas Wendland. Er war früher als Gemeindereferent Ansprechpartner für die Kita. Mit Petra Bernard hatte er unzählige Gottesdienste oder pastorale Impulse geleitet. In einer dieser sogenannten „Kett-Einheiten“ sei es um die Schnecke Amalie gegangen. An die wollte Wendland mit Blick auf die Jubilarin erinnern. Denn Petra Bernard sei es wie der Schnecke auch immer um ihr Kita-Haus gegangen, die Einrichtung habe bei ihr immer im Mittelpunkt gestanden.
Dass aber auch die Mitarbeitenden jederzeit ein offenes Ohr finden, dafür bedankte sich das Team. Rund um die stellvertretende Kita-Leitung, Helena Jost, hatten sie mit den Kindern ein langes Glückwunschlied geübt. In einem professionell gestalteten Videofilm kamen sie einzeln zu Wort und gratulierten. Dabei hatte das elfköpfige Team auch einige Familien, Weggefährten, Angehörige von Petra Bernard sowie ehemalige Kita Kinder interviewt. Gemeinsam erinnerten sie sich an gemeinsames Baumkuchenessen, Pizzaverkäufe beim Pfarrfest, legendäre Betriebsausflüge oder tolle Karnevalsfeste. Umbauten und Renovierungen, die Neugestaltung des Spielplatzes und letztlich Corona seien aber auch starke Herausforderungen für Petra Bernard gewesen.
Mit großem Dank auch für die bunten Blumengrüße ihres Teams antwortete die Kita-Leitung auf die vielen Glückwünsche. Mit den wichtigsten Menschen, also Familie, Begleiter, Träger und Team feiere sie ihr Jubiläum. Direkt nach dem Fest verabschiedete sie sich jedoch in den Urlaub. Gemeinsam mit ihren Schwestern startete sie für eine Woche in die Sonne, um dort auch ihren runden Geburtstag zu feiern. Als 60jährige kommt sie dann ausgeruht zurück und geht die nächsten Jahre als Leitung der Kita St. Marien an.
Text/Fotos: Christian Schlichter