Marienloh. Mia wünscht ihr viel Glück. Und Jan hat sich Musik für sie ausgedacht. Justus will, dass sie Spaß hat und Vincent glaubt, dass sie mit einem Trecker gut fährt. Mit 70 bunten Handabdrücken auf Papier, vollgeschrieben mit Kinderwünschen, wurde jetzt Sandra Hanke (43) als neue Leitung der Kita St. Joseph in Marienloh eingeführt. Für die Mutter zweier Söhne aus Schlangen, die vorher eine Kindergartengruppe in Sande geleitet hat, ein großer Schritt. Doch auf den hat sie sich gut vorbereitet. Als frischgebackene Fachwirtin für Erziehungswesen sowie nach den entsprechenden Leitungsmodulen ihres Trägers, der Katholischen Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH, hat sie zum neuen Kindergartenjahr die Stelle in Marienloh angetreten.
Sie solle sich nicht durch die Fülle der Anforderungen an eine Leitung bedrängen lassen, ermunterte Detlef Müller, Geschäftsführer des Kita-Trägers, Sandra Hanke. „Wenn Sie die Entscheidung zwischen der Excel-Tabelle im Büro und den Kindern in den Gruppen haben, wählen sie immer die Kinder, denn die sind das Wichtigste“, gab Müller der engagierten Erzieherin den Rat, das richtige Maß immer mit Blick auf die ihr anvertrauten Schützlinge zu finden. Zudem spiele sie ja im Team, mit ihren zwölf Kolleginnen, den Eltern und der Kirchengemeinde. Letztlich sei aber auch der Kita-Träger mit im Team und wolle sie unterstützen. Um das deutlich zu machen, gratulierte auch Markus Heßbrügge, pädagogische Regionalleitung der Katholischen Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH.
„Du hast uns schon ganz viel frischen Wind mitgebracht, das spüren wir“, freute sich Ann-Kathrin Flore aus dem Kita-Team über ihre neue Leitung. Besonders strich sie die Gelassenheit heraus, die Sandra Hanke vermittele. Dieses Bewusstsein, gemeinsam die Anforderungen zu bewältigen, tue gut. Als Geschenk für die neue Leitung hatte sich das Team sofort eine „Auszeit“ für Sandra Hanke ausgedacht. Als diese darüber die Stirn runzelte, ob die Kolleginnen ihrer bereits überdrüssig seien, klärten die das lachend auf: Sie hatten zusammengelegt für einen Gutschein zum Essen, der ihrer neuen Chefin bei ihrem Tempo auch Zeit für sich bescheren sollte.
Ich bin hier so herzlich aufgenommen worden“, freute sich Hanke auch mit Blick auf das Lob von Elternvertreterin Deniz Lemanski, die die Freude der Eltern über die neue Leitung verdeutlichte. Die ersten Tage seien ungewohnt gewesen, weil sie erst alles erfragen musste, erzählte Hanke. Doch das tolle Team habe ihr geholfen und mittlerweile habe sie die Namen der 70 Kinder in den vier Gruppen drauf. Und wenn Not am Mann sei, bleibe das Büro eben zu und sie gehe in die Gruppe, freute sie sich über das Verständnis ihres Geschäftsführers darüber.
Text/Fotos: Christian Schlichter