Paderborn. In ihrer Kita St. Franziskus auf dem Kaukenberg begann in der letzten Woche die Rückkehr in das gewohnte Leben. Gerade da musste Elvira Wolff zu einem wichtigen Termin in die Stadt: Aus der Hand von Detlef Müller, Geschäftsführer der Katholischen Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH, nahm sie den Staffelstab der Leitung für St. Franziskus entgegen. Zwar ist Wolff bereits seit Anfang März an ihrer neuen Stelle. Durch Corona war eine frühere Einführung nicht möglich. Deshalb wurde sie nun ohne Kinder und Team, dafür aber mit umso mehr Herzlichkeit in ihre neue Position der Einrichtung mit 56 Kindern auf dem Kaukenberg eingeführt.
Erfahrung bringt Elvira Wolff bereits einige mit. Seit Mitte der 90ger Jahre ist die Dahlerin in katholischen Kindergärten im Hochstift beschäftigt. In Schwaney und Neuenbeken hatte sie Station gemacht, zwischendurch drei eigene Kinder großgezogen. Als die Leitung in St. Franziskus, in der Nachfolge von Beate Schonlau, ausgeschrieben war, bewarb sich die 46jährige. Ihr Vorteil: Sie kennt die Kita und die dazugehörige Kirchengemeinde aus den sonntäglichen Gottesdienstbesuchen, weil St. Margaretha in Dahl und St. Hedwig auf der Lieth im Pastoralverbund zusammengehören.
Dass der Start an der neuen Stelle aber so dynamisch werden würde, das hätte sich Elvira Wolff nicht gedacht. Zwei Wochen war sie Anfang März im neuen Amt, da schlug mit Corona eine ganz ungewohnte Realität für die Kitas auf. „Plötzlich war alles anders und wir mussten auch die bereits geplante Einführung verschieben“ berichtete Detlef Müller von dem dynamischen Start. Statt die Kinder direkt in der Kita zu betreuen, hielt Elvira Wolff per Telefon und online Kontakt zu Eltern und Kindern, gab ihnen die neusten Erlasse und Informationen weiter und hielt den Betreib zusammen.
Dass diese ungewohnte Situation nun mit der Lockerung und der Rückkehr zu weitgehend normalen Bedingungen für die Kita Betreuung seit Wochenbeginn in ein neues Kapitel geht, begrüßte Detlef Müller. Dass die Übergabe des Staffelstabes dabei am ersten Tag der neuen Normalität erfolgte, sei vorher nicht zu planen gewesen, aber in seiner Form den neuen Bedingungen geschuldet. Denn statt mit vielen Ständchen und Reden begrüßt zu werden, war Elvira Wolff zur Geschäftsstelle des Kita-Trägers im Leokonvikt gekommen. Dort übereichte ihr Detlef Müller den Staffelstab, das Symbol der Kita-Leitungen. Der Stab sei ein Sportgerät und symbolisiere die Teamarbeit in einer Kita. Bei einer Übergabe, ob auf einem Sportfeld oder in einem Kindergarten, sei es dabei immer gut, sich zu vergewissern, dass alle gemeinsam unterwegs seien, sagt Müller. So galt ein Dank auch Andrea Reitemeyer, die in der Zeit der Vakanz bis zur Besetzung der Leitungsstelle die Leitungsaufgaben der Kita wahrgenommen hatte.
Um dabei die Grundlagen zu festigen erhielt die neue Leitung auf dem Kaukenberg auch ein Exemplar der Führungsleitlinien des katholischen Kita Trägers. Mit einem Buch über die benediktinische Sicht auf die Führung von Menschen aus der Feder von Anselm Grün komplettierte Müller die „Ausrüstung“ für die neue Kita Leitung. „Wenn man das Leiten und Führen in einem Kindergarten gut macht, dann lassen sich ganz viel Lebendigkeit und Charismen im Team zusammenführen“, gab er Elvira Wolff mit auf den Weg.
Text/Fotos: Christian Schlichter