Paderborn/Brakel. Detlef Müller hatte bei den Mitarbeitenden-Versammlungen in den vergangenen Wochen drei feste Themen gesetzt: Personalsituation, Aktuelles und Spendenergebnisse standen im Bericht des Geschäftsführers der Kath. Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH. Aber ebenso gab es von ihm auch drei Kernforderungen für die Zukunft: Ein Rettungspaket vom Land müsse schnell kommen, die Budgetanpassungen müssten vorgezogen werden und die Ausbildung vollständig vom Land finanziert werden. Bei allen negativen Aussagen hatte Müller jedoch ein positives Fazit: Für alle fast 1.600 Mitarbeitenden gelte weiterhin der Tarif mit Inflationsausgleich. Der Träger stehe auch in Zukunft für eine hohe Qualität mit QM und Fortbildungen. Neben Zusatzleistungen zum Gehalt gebe es auch noch eine neue Kooperation mit der Ehe-Familien- und Lebensberatung speziell für Mitarbeitende. Die Begrüßungstage und Mitarbeiterwerbeaktionen machten zudem die Wertschätzung im Onboarding neuer Mitarbeitender deutlich.
Zwei große Säle waren notwendig, um alle Beschäftigten der Kitas unterzubringen. Fast 800 Mitarbeitende fanden sich im Paderborner Schützenhof ein, etwas weniger trafen knapp eine Woche später in der Stadthalle Brakel zusammen. Insgesamt zählt die Kath. Kita Hochstift gem. GmbH 95 Einrichtungen mit 1.597 Mitarbeitenden. Damit ist sie im vergangenen Jahr um 24 Stellen gewachsen. Dieser Anstieg wäre noch stärker ausgefallen, hätte er nicht ab August aufgrund der fehlenden Finanzierungsgrundlagen stark Stunden reduzieren müssen, so Müller. In den Kitas arbeiten derzeit 1.091 pädagogische Fachkräfte mit 91 Kita-Leitungen. Sie werden begleitet von acht Regionalleitungen und einer Fachbereichsleitung. Neben den 25 Auszubildenden im Berufsanerkennungsjahr zur/zum Erzieher/in gebe es 28 Mitarbeitende in der PIA-Ausbildung. Den 113 Reinigungskräfte stünden 104 Hauswirtschaftskräfte und 49 Kitahelfer zu Seite. Das Ganze werde komplettiert durch 53 Hausmeister.
Dass das ein großes System ist, das unter der ausbleibenden Gegenfinanzierung durch das Land leide, daraus machte Müller keinen Hehl. In den vergangenen Monaten habe der Träger allein zehn Prozent Tariferhöhung und 3,46 Prozent höheres Budget gegenfinanzieren müssen. Das erkläre durchaus den Zwang zu Sparen. Aber gleichzeitig gebe es intensive Verhandlungen auf politischer Ebene.
Für Detlef Müller war es wichtig, klarzustellen, dass die politische Diskussion über mangelnde Finanzen zwar die Stimmung trübe und auch Sorgen bereite. Doch eines wollte er dabei wiederholen: „Wir werden weiterhin Tarif zahlen und in Qualität investieren“, unterstrich er. „Bei uns kann man auch arbeiten, egal mit wem man zusammenlebt und welcher Konfession man angehört“, stellte er klar, dass es entscheidend darum gehe, die Inhalte mitzutragen und den Kindern ein gutes pädagogisches Umfeld zu bieten.
Bei der Restcent-Aktion der Kath. Kita Hochstift gem. GmbH, bei der Mitarbeitende auf die Nachkommastellen ihres Gehaltes verzichten können, kamen im vergangenen Jahr 8.228 Euro zusammen. Mit diesem Geld wurde maßgeblich eine Kita in Save in Rwanda unterstützt, zudem gab es andere kleinere lokale Projekte bzw. Unterstützungen.
Mit einem großen Dank an gleich vier Gruppen beendete Müller seinen Vortrag. Er danke den Mitarbeitenden für ihren engagierten Einsatz zum Wohl der ihnen anvertrauten Kinder. Er strich aber auch positiv das politische Engagement der KiTa-Leitungen mit Briefen und Brillenaktion an die Ministerin hervor. Und natürlich vergaß er auch nicht, sich bei den Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle zu bedanken.