Paderborn. Ganz gewissenhaft und konzentriert schüttet die kleine Kira farbiges Wasser in ein Reagenzglas. Neben ihr hat Paulus es geschafft, sein Gefäß millimetergenau bis an den Rand mit Wasser zu füllen. Auch an den Nebentischen machen die anderen Kindergartenkinder spielerische Experimente mit dem gefärbten Nass. Die Lernwerkstatt war Teil einer Projektwoche des Katholischen Familienzentrums Paderborn-Süd-Ost. Mit einem spannenden Programm wurden die Kinder an die Naturwissenschaften herangeführt.
Eine Woche lang wurden die Mädchen und Jungen der beiden Kitas St. Hedwig und St. Franziskus zu kleinen Forschern. Unter Anleitung von Reinhard Stükerjürgen vom Workshop-Team machten sie Experimente mit Licht und Schatten, bauten leuchtende Türme, lernten mit Füllmengen richtig umzugehen und arbeiteten mit Magneten. Stükerjürgen und seine Kollegen bieten solche didaktischen Workshops speziell für Kitas, Grund- und Förderschulen an. Die Erzieherinnen können daran später in der Gruppenarbeit pädagogisch anknüpfen.
Die Idee zu der Projektwoche hatten die beiden Kita-Leiterinnen Beate Schonlau (St. Franziskus) und Helga Füller (St. Hedwig). „Die Naturwissenschaften sind bei uns ohnehin schon verwurzelt, wir wollten das Thema jetzt aber vertiefen“, erklären sie. In der Projektwoche fanden die Veranstaltungen abwechselnd in beiden Einrichtungen statt. Zum gemeinsamen Abschlussnachmittag waren auch die Eltern eingeladen, die dabei gemeinsam mit ihren Kindern forschen konnte. Alle Mädchen und Jungen erhielten ihre eigene Forscherurkunde.
Das Projekt war nur möglich durch die Unterstützung der Familie-Osthushenrich-Stiftung. Sie übernahm mit 3.400 Euro mehr als die Hälft der Kosten. Die restlichen Kosten zahlte die Trägergesellschaft „Katholische Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH“. Sie übernahm auch den Eigenanteil von Eltern, die dies selbst nicht leisten konnten. Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren fördert die Stiftung die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Ostwestfalen. „Uns ist es ganz wichtig, dass schon kleine Kinder an die sogenannten MINT-Fächer herangeführt werden“, beschreibt Geschäftsführer Burghard Lehmann das besondere Anliegen der Stiftung. Er nennt „Nachhaltigkeit“ als weiteren Grund zur Förderung der Forscherwoche am Familienzentrum: „Die Projektmaterialien bleiben danach in den Kitas und können auch im Alltag weiter genutzt werden.“ Die insgesamt 114 Kinder der Kitas St. Hedwig und St. Franziskus dürfen sich daher unter anderem über Lichtbausteine, einen Lichttisch, Magnete und einen Elektrokasten freuen.
Text und Fotos: Birger Berbüsse