Lüchtringen. „Mit viel Kraft ist es geschafft, die Türen werden aufgemacht“. Unter diesem Motto weiht die Kita St. Lamberti in Lüchtringen am Sonntag ab elf Uhr ihren neuen Gruppenanbau ein. Für rund eine Million Euro wurde die katholische Einrichtung ausgebaut. Künftig hat auch die dritte Gruppe ein festes Zuhause. Damit sind die Bauarbeiten, die vor einem Jahr gestartet sind, in Windeseile fertig gestellt worden. Neben dem neuen Gruppenraum für die „Rasselbande“ gibt es zur Freude von Kita-Leiterin Carmen Hesse (45) nun auch einen Essenraum, Küche, Platz fürs Personal sowie einen neuen Mehrzweckraum. Am Freitag zieht die Gruppe um, dann haben die Container auf dem Gelände ausgedient. Am Sonntag wird gefeiert, erst mit einem Wortgottesdienst ab 11 Uhr in der Kita. Anschließend gibt es den Tag über Aktivitäten. Verpflegung und Café, sowie viel Unterhaltung in der neuen Kita.
Unter den katholischen Kitas im Hochstift ist St. Lamberti noch eine der jüngeren Einrichtungen. Als sie 1984 eröffnet wurde, reichte der Platz für das damalige Konzept mit zwei Gruppen und rund 50 Kindern. Heute gibt es eine dritte Gruppe für insgesamt 53 Kinder, Betreuung für unter Dreijährige und viel mehr Anspruch an die pädagogische Begleitung der Jungen und Mädchen. 2020 begannen deshalb nach Gesprächen des Jugendamtes Höxter die Planungen für die Erweiterung. Damals schien die Kita-Welt noch bereit für eine so große Investition. Dass St. Lamberti eine der letzten katholischen Kitas im Hochstift ist, die in diesem Stil umgebaut werden können, das liegt an der dramatisch verschlechterten Finanzlage und den mangelnden Finanzierungen für die Träger, hier der Kath. Kita Hochstift gem. GmbH. Dass sie trotzdem in Lüchtringen noch einmal angebaut hat, haben nur die Eigenmittel und die Unterstützung des Bistums möglich gemacht.
Nach dem Baustart ging es für das Team rund um Kita-Leitung Carmen Hesse zunächst noch entspannt zu. Die neue dritte Gruppe belegte den Mehrzweckraum und harrte der Dinge, die auf sie zukamen. Das war zunächst der Umzug in die Container. Die hatte vorher die Realschule in Höxter genutzt und sie wurden dann nach Lüchtringen gebracht. Im Frühsommer nun haben sie komplett ausgedient und werden wieder abgeholt. Der Anbau wurde zunächst hochgezogen und fertiggestellt.
Als es daran ging, ihn auch an das bestehende Gebäude anzuschließen, wurde es spannend in der Kita. Der Durchbruch schränkte den Betrieb ein. Doch mit viel Unterstützung der Eltern, die beim Umräumen mithalfen, wurde diese Hürde genommen. Kurz vor der Einweihung kam der letzte Kraftakt. Am Freitag gab es die Freigabe des Baus, den das Ingenieurbüro Krekeler aus Lüchtringen begleitete. Nach der Grundreinigung wurde umgeräumt, damit zum Sonntag hin alles vorzeigbar ist. Dann präsentieren sich die U3-Gruppe „Flohkiste“, die „Strolche“ und die „Rasselbande“ in ihren Gruppenräumen und können durchs Haus toben.
Nach dem Wortgottesdienst um elf Uhr mit Gemeindereferentin Marie-Luise Bittger werden die neuen Räume gesegnet. Anschließend geht es mit dem Tag der offenen Tür weiter. Ein Handwerkerparcours erinnert an die Umbauzeit. Die Kita-Ralley dient der Erkundung der neuen Räume. Im Flur werden Leinwände als neuer Wandschmuck bemalt. Es gibt Tanz- und Bastelangebote und natürlich Bratwurst im Brötchen und Kuchentheke. Dabei übernimmt der Elternbeirat die Cafeteria. Mütter und Väter hatten wie einige andere Ehrenamtliche die Kita in der Zeit von Planung und Umbau unterstützt. Dafür sind Carmen Hesse und ihr Team aus zwölf pädagogischen Fachkräften und sechs weiteren Mitarbeitenden dankbar.