Warburg. Mit einem Sommerfest voller bunter Spielideen hat die Kita Mariä Himmelfahrt in Warburg das neue Zertifikat „Fair – Nachhaltig - Gerecht“ gefeiert. Ganz im Zeichen der Bienen standen die vielen Aktionen an dem Fest in der katholischen Einrichtung an der Landfurt. Kinder spielten die Rolle der Bienen nach und sammelten in selbst gebastelten, künstlichen Blumen Pollensäckchen ein oder brachten sie in einen Bienenkorb. Oder sie bauten Samenkugeln für Wildblumenwiesen und wurden selbst mit Honigbaguettes verwöhnt.
Ein Jahr lang lief das Projekt „Fair – Nachhaltig - Gerecht“ in Mariä Himmelfahrt, erinnert sich Kita-Leiterin Barbara Andelefski. Im März 2020 hatte die Warburger Einrichtung begonnen. Zuvor hatten sich das Erzieher:innenteam bei einem Seminartag kundig gemacht und gemeinsam mit Referentin Viola Fromme-Seifert die einzelnen Akzente aus dem Themenbereich für die Kita geplant. Im Frühjahr dann ging es los, wurde aber schnell durch Corona ausgebremst. „Wir haben dann einen Neustart im Herbst eingelegt“, sagt Leiterin Andelefski. Müll würde gesammelt und dokumentiert. Besonders achteten die Kinder auf die korrekte Mülltrennung und hatten dabei auch die Menge an Papiermüll im Blick. Das wurde täglich fotografisch dokumentiert, um das Anwachsen der Müllmengen auch sorgsam festzuhalten und für alle sichtbar zu machen, die an einzelnen Tagen nicht in der Kita sein konnten. Neben jeden Lichtschalter und Wasserhahn kamen große rote Ausrufezeichen, die seitdem daran erinnern, sparsam mit den Ressourcen umzugehen. Dabei hatten auch die „Umweltdetektive“ in der Kita ihre Finger im Spiel und achteten genau darauf, wie mit Strom und Wasser umgegangen wurde. Durch Corona wurden die einzelnen Themenbereiche auf Gruppenebene heruntergebrochen. Dazu gehörte auch das „Rettet die Bienen“-Projekt im Frühjahr. Der Vater einer Mitarbeiterin ist Imker, seine Ausrüstung wurde ausgeliehen und von den Kindern genau begutachtet. In der Folge gruben die Jungen und Mädchen ein Stück Rasen um, legten ein Wildblumenbeet an, zogen einen Zaun und dokumentierten nach dem Säen das Wachstum.
Wildblumen waren auch beim Sommerfest, das endlich wieder gruppenübergreifend, aber ohne Eltern gefeiert werden konnte, ein großes Thema. Die Kinder bastelten aus Blumenerde, Tonpulver, Samen und Wasser sogenannte „Wildblumensamenbomben“, die sie anschließend mit nach Hause nahmen, um sie dort auszuwerfen oder auch einzugraben. Ein großer Spaß war die nachgestellte Bienenarbeit, mit pollensammeln und Bienenkorb. Mit Pinzetten mussten die Jungen und Mädchen aus Papierblumen kleine Pollenkügelchen zusammensuchen, in Säckchen stecken und zum Bienenkorb bringen. Andere halfen dabei, dass die Bienen auch immer zum richtigen Zuhause fanden. Auch ein Klingeldraht war mit Bienenmotiv und Korb gestaltet, sodass auch dabei das Motiv des Bienenfestes aufgenommen wurde. Nachdem im vergangenen Jahr das Sommerfest ausgefallen war, freuten sich Kinder und Erzieher:innen besonders, dass sie jetzt wieder gemeinsam feiern konnten. Dass ihre Einrichtung mit 46 Kindern in zwei Gruppen dabei von Kirsten Gerold, der pädagogischen Regionalleitung der Kath. Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH, als Trägerin auch das Zertifikat „Fair – Nachhaltig – Gerecht“ verliehen bekam, freute sie umso mehr. Ausgestattet mit einer großen Stofftasche voller Bücher und Spiele zum Thema war Gerold nach Warburg geklommen. Gemeinsam mit Gemeindereferentin Christina Bolte, die die ganze Projektphase begleitet hatte gab es zum Abschluss des Projektes für die Kinder eine Einladung ins Kita-Café, in dem bienengerecht Honigbaguettes und Früchtetee serviert wurde.
Text: Christian Schlichter / Fotos: Kita Mariä Himmelfahrt
