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„Geht Sterben wieder vorbei?“

Trauerkiste hilft Kita Eltern von St. Kilian im Umgang mit schwierigem Thema

Viel nützliches Material, das erklärt und sich mit Gefühl einsetzen lässt beherbergt die Trauerkiste von St. Kilian. Kita Leiterin Lioba Thonemann (links) freut sich über die Initiative des Elternbeirates wie von Verena Schulz (rechts), die die Trauerkiste mit gepackt und liebevoll verziert hat.

Paderborn. „Kinder müssen lernen, dass es auch Dinge gibt, die nicht so schön sind“, ist Lioba Thonemann kein Fan davon, Jungen und Mädchen von schwierigen Themen zurückzuhalten. Die Meinung der Kindergartenleitung von St. Kilian in Paderborn wird vom Elternbeirat geteilt. Als es jetzt in einer der Familien einen Todesfall gab und die Eltern sich die Frage stellten, wie sich das Thema Tod am besten vermitteln lasse, wurde die Idee geboren: Seit vergangener Woche gibt es jetzt eine kompakte Trauerkiste in der katholischen Kita. Angefüllt ist sie mit allerlei Dingen, um über die Themen Tod, Verlust, Trauer, Leben und Sterben auch mit den Kleinsten ins Gespräch zu kommen. „Das ist so eine tolle Initiative der Eltern, die uns diese Kiste geschenkt haben, diese Idee muss man weitergeben“, freut sich Thonemann auf viele Nachahmer in anderen Kitas.

Verena Schulz aus dem Elternbeirat erinnert sich an den Anstoß zur Trauerkiste. Zum Ende vergangenen Jahres gab es in einer Familie einen Todesfall. Neben der Nachfrage in ihrer Kita, ob sie Literatur zu dem Thema hätten, machten sich die drei Elternvertreter mit ihren Stellvertretern auf die Suche und brachten viele Ideen zusammen. „Trauern ist schon für Erwachsene nicht einfach, da ist es das für Kinder ja erst recht nicht“, beschreibt Verena Schulz ihre Motivation. Die Mutter zweier Töchter überlegte unterstützt von ihrer Kollegin Engels und sie stellten viele einzelne Dinge zusammen, die in die Themensammlung kommen sollten. Entstanden ist eine handliche Holzkiste, mit Brennkolben verziert, deren Innendeckel eine Inhaltsangabe und zugleich Gebrauchsanweisung bereithält. Da sind zuallererst Bilderbücher für eine ruhige Minute zum Vorlesen und Verarbeiten. Das Buch „Geht Sterben wieder vorbei“ von Mechthild Schroeter-Rupieper ist darunter, ebenso wie einige Pixi Bücher. Eine Kerze mit dem Schriftzug „In der Dunkelheit der Trauer leuchten die Sterne der Erinnerung“ ist mit eigener Schutzhülle verpackt, so wie eine Handvoll kleiner Engelfiguren. Luftballons sollen mit aufgeschriebenen Gedanken in die Luft steigen können, ein Kreuz als Zeichen der Liebe und des Lebens soll Orientierung geben. Mit dabei ist auch ein Betonabguß in Herzform. Er soll symbolisieren, wie Trauer als schwere Last auf der Seele liegen kann. Wer ihn in die Hand nimmt, kann sich leichter die traurigen Gedanken von der Seele reden. Aber auch Gebetsvorschläge sind als Hilfestellung in der Kiste.

Sollte es also wieder einen Todesfall im Umfeld der Kita geben, so können sich Eltern die Trauerkiste ausleihen und mit ihren Kindern entdecken. „Sterben, das kann ja auch ein Thema sein, wenn ein Vogel da tot liegt“, sagt Verena Schulz. Wie Lioba Thonemann kennt sie die Herausforderung dann sensibel auf die Kinderfragen einzugehen, wieso das Tier tot sei, wo es denn jetzt sei, was mit ihm passiere und was es denn bloß getan habe, dass es sterben musste. „Viele Eltern nehmen sich bei solchen Fragen ihrer Kinder aus Hilflosigkeit zurück“, weiß die Kita-Leitung. Künftig hat sie durch die Unterstützung ihres Elternbeirats ein gutes Mittel für diese Fragen: Die Trauerkiste von St. Kilian.

Text/Fotos: Christian Schlichter

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