Bad Driburg. „Sing ein Hallelujah für die neue Kita hier, aus dem Ich wird hier ein Wir“, lautete die erste Strophe des Liedes bei der Einweihung der neuen Kita Arche Noah in Bad Driburg. Mit Pastor Peter Lauschus und dem gesamten Kita-Team, mit vielen Kindern und Festgästen, mit Alexander Otto vom Architektenbüro, dem Träger und den Eltern wurde gefeiert. Neben der Einweihung der alten „Mütter- und Bräuteschule“ zur neuen Kita gab es auch noch eine Staffelstabübergabe. Kath. Kita Hochstift gem. GmbH Geschäftsführer Detlef Müller überreichte den Stab als äußeres Zeichen an die neue Kita-Leitung Nina Siemerink. Die ist zwar bereits seit dem Start vor einem Jahr an Bord. Durch die Verzögerung bei den Bauarbeiten war vorher aber noch keine Zeit für diesen offiziellen Vorgang.
Nach dem Auszug der städtischen Kita Alleestraße blieb es nicht lange still in dem Gebäude aus den 60gern. Auf Drängen der Stadt engagierte sich die örtliche Kirchengemeinde und holte mit der Kath. Kita Hochstift gem. GmbH ihren versierten Träger ins Boot. Der ging sofort an die notwendige Renovierung und musste bald feststellen, dass viele Überraschungen in dem Gebäude lauerten. Alle Leitungen mussten ausgetauscht werden, auch eine komplette Dämmung eingebracht werden. Doch was am meisten aufhielt war die Komplettsanierung des Dachs. Das bestand aus alten Leimholzbindern, eine Bautechnik, die in die Jahre gekommen war. Allein die Prüfstatik für das neue Dach brachte vier Monate Verzögerung für die Baustelle und forderte Geduld von den ersten Kindern und dem Erzieherteam. Deshalb war auch erst zum Beginn des bereits zweiten Kitajahres Zeit für die Einweihung.
Wasser aus der Geschichte des Noah brachte Pastor Lauschus mit ins Spiel, der mit Weihwasser die Kindertageseinrichtung auf den neuen Namen „Arche Noah“ taufte und sie auch ein wenig gießen wollte „damit die Kinder hier gut wachsen“. Mit Wasser aber ließen sich viele Dinge wieder in Ordnung bringen, gerade wenn etwas schmutzig geworden sei“, spielte er auf Staub und Dreck aus der Renovierung an. Damit sei es jetzt vorbei.
Ein Jahr voller Aufbruch, Wachstum und Gemeinschaft, daran erinnerte Nina Siemerink in ihrer Ansprache. Dass die neue Kita auf den Namen Arche Noah getauft worden sei, schaffe Verbindungen. Denn auch Noah sei es gelungen, alle Tiere in sein Schiff zu bekommen. „Uns ist es hier gelungen, trotz Umbau Geborgenheit und Miteinander zusammenzubringen“ betonte sie.
Ihr großer Dank galt den Eltern für die Hilfe und Geduld. „Der Elternbeirat hat alles gegeben“, freute sie sich und hob dabei besonders die beiden Vorsitzenden Pia Hille und Karolin Fecke hervor. Das tolle Kita-Team habe das Steuer fest in der Hand gehalten und den Wellen getrotzt, dankte sie ihren Mitarbeitern, allen voran Abwesenheitsvertreterin Luisa Penner. Aber auch dem Träger mit Bauherrin Petra Spilker-Husemann, dem Architektenbüro und allen Handwerkern „die bis zur letzten Minute noch alles gegeben haben“, sprach sie ihren Dank aus.
Seine große Anerkennung für diese Leistung in der einjährigen Umbauzeit sprach ihr Detlef Müller aus. Insgesamt habe die Sanierung über eine Million Euro gekostet, 750tsd Euro stammen aus öffentlichen Mitteln, 300tsd Euro und damit dreimal so viel wie geplant, musste der Kita-Träger dazu legen. Das sei ein Kraftakt gewesen. Der Chef des Trägers, Kath. Kita Hochstift gem. GmbH, lobte jedoch die Leistung von Nina Siemerink und ihrem Team, mit der sie durch alle Unwägbarkeiten in der Bauphase gesteuert seien. „Sie leiten nun die Kita mit dem größten Raumkonzept“, spielte er auf die üppige Ausstattung der alten Mütterschule mit großer Küche, Nebenräumen und eigenem Speisesaal an. „Genießen Sie die neue Kita, Sie haben es sich verdient“, dankte er der Leiterin. Als offizielles Zeichen übereichte er ihr den Staffelstab der Leitung. Sie solle ihn als Sportgerät sehen, bei dem wie beim Staffellauf die Leistung auch vom gesamten Team komme.
Bei einem Rundgang wurde deutlich, was sich alles verändert hat in der Kita. Für die bis zu 40 Kinder in den beiden Gruppen Bärenhöhle und Fuchsbau gibt es viele Möglichkeiten. Eine Besonderheit ist sicher die Ecke zum Malen mit Magnetfolie in den Wänden, damit die Bilder sofort aufgehängt werden können und dem Waschbecken, damit alle Spuren einer Kleckerei mit Farbe sofort beseitigt werden können. Allein die großen Fenster geben einen guten Ausblick nach draußen und lassen manchen Regenbogen live erleben. Auf den hatte Pastor Lauschus bereits bei der Segnung verwiesen. Denn der Regenbogen sei das Zeichen für Noah gewesen, dass alles wieder gut sei. Um das zu untermauern hatte der Priester auch einen Regenbogen auf seiner Stola.
Text und Fotos: Schlichter