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FDP-Landespolitiker Reuter besucht Kita St. Elisabeth:

„Wir arbeiten alle an unseren Grenzen – wir wünschen uns mehr Unterstützung.“

Berge / Hamm. In der nordrhein-westfälischen Politik wird gerade heftig um das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiz) gerungen. Dieses klärt die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung in NRW. „Um den verantwortlichen Landespolitikern den Alltag und die Nöte vor Ort in den Kindertagesstätten näher zu bringen, haben wir sie eingeladen, sich selbst ein Bild von unserem Alltag zu machen“, erklären Marie-Luise Marx und Sandra Beinsen in Namen der Mitarbeitervertretung (MAV) der Kita gem. GmbH Hellweg. Gemeinsam mit dem Träger freuten sie sich, in der Kita St. Elisabeth in Berge am vergangenen Mittwoch den Landtagsabgeordneten Ulrich Reuter begrüßen zu können. „Ich bin froh, dass ich bei Ihnen zu Gast sein kann. Nur so kann ich mir abseits der politischen Theorie auch ein ‚ungeschöntes‘ Bild von der Situation vor Ort machen“, erklärte der heimische FDP-Politiker.

Und ein solches zeichneten ihm die Kita-Vertreter in Berge dann auch: „Wir werden unserem Betreuungsauftrag jeden Tag gerecht. Aber wir arbeiten alle an unserer Grenze“, berichtete Diana Murgia, Leiterin der Kita St. Elisabeth, und erhielt dabei Unterstützung von ihrer Stellvertreterin Stephanie Kaim. „Die Gesellschaft und die Politik bürdet uns immer neue Aufträge auf. Aber mit den gleichen Ressourcen können wir dem nicht gerecht werden“, betonten sie. Der Bildungsauftrag für die Kita habe sich immer mehr erweitert. „Die Kinder kommen immer früher zu uns und nicht selten müssen wir den Nachwuchs auch grundlegend erziehen. Das schaffen wir nicht mehr unter den jetzigen Rahmenbedingungen und dafür gehen wir auf die Straße“, erklärte die MAV-Vorsitzende Marie-Luise Marx.

Eltern melden Kinder immer früher zur Kita an

Ulrich Reuter, selbst Vater von vier Kindern zwischen 5 und 19 Jahren, weiß genau, wovon die Kita-Vertreter sprachen. „Bei unserem ältesten Kind war es selbstverständlich, dass es erst frühestens mit 3 Jahren in die Betreuung ging. Bei den jüngeren Kindern wurde der gefühlte Druck auf uns als Eltern immer größer, dass die Kleinen schon früher in die Kita gehen sollten“, berichtete Reuter aus eigener Erfahrung. „Ich habe mit Eltern gesprochen, die ihre Kinder sehr früh anmelden, obwohl sie den Nachwuchs lieber noch zuhause haben wollen. Aber sie haben Angst, dass sie später keinen Platz mehr in der Kita bekommen.“ Er persönlich finde ja, dass Kinder in den ersten drei Jahren am besten in der eigenen Familie aufgehoben seien. „Aber ich verschließe natürlich nicht meine Augen vor der gesellschaftlichen Realität und Entwicklung. Aber es darf auch nicht passieren, dass sich eine Mentalität verselbstständige, dass Kinder sofort in der Kita abgegeben werden könnten, damit die Eltern wieder ihre Ruhe haben“, stellte er im Gespräch fest.

 

Für Michael Stratmann, Geschäftsführer der Kita gem. GmbH Hellweg, spielt noch ein ganz anderer Umstand eine große Rolle: „Im neuen KiBiz wird nach meiner Überzeugung gerade auf die erforderlichen sachlichen und räumlichen Ressourcen der Kitas zu wenig eingegangen.“ Gerade die Übermittags- und U3-Betreuung sei nicht nur personell, sondern auch räumlich sehr intensiv. In Bestandsimmobilien stoße man beispielsweise mittlerweile oft an Grenzen, wenn es um Küchen für das Mittagessen oder Schlafräume gehe. „Für Investitionen muss es eine langjährige Planungssicherheit und ein verständlicheres Förderantragssystem geben“, fordert er. Nina Bönning, zuständige Regionalleiterin des Trägers fügt hinzu: „Und bei allen Forderungen muss auch bedacht werden, dass es im Kita-Bereich einen echten Fachkräftemangel gibt. Es entscheiden sich einfach viel zu wenig junge Menschen für eine Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher. Das wird uns in den kommenden Jahren noch vor viel größere Probleme stellen“, berichtet Nina Bönning.

„Der KiBiz-Referentenentwurf, der nun in den Fachgremien im Landtag diskutiert wird, ist eine gute Grundlage für die künftigen rechtlichen und finanziellen Regelungen. Trotz vieler Vorgespräche mit Verbänden und Trägern bin ich mir bewusst, dass noch viele Einzelheiten besser geregelt werden könnten und vielleicht auch müssen“, betonte Ulrich Reuter bei dem Besuch in der Berger Kita. „Aber ich bin ja genau dafür hier, um Ihre Ideen, Erfahrungen und Anregung mit nach Düsseldorf zu nehmen und dort in die Diskussion mit einzubringen“, versprach Reuter abschließend.

 

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