W E R L / S Ö N N E R N  . Die hohe Nachfrage nach Betreuungsplätzen führt dazu, dass die meisten Kitas den Nachwuchs in mehreren Gruppen betreuen. Zwei bis vier Gruppen sind auch im ländlichen Raum üblich. Die katholische Kindertageseinrichtung in Sönnern sticht jedoch mit nur einer Gruppe hervor. Das Leben und Arbeiten in einer solchen Einrichtung bietet viele Vorteile, wie auch die neue Leiterin Doreen Blum feststellt. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe.“

Doreen Blum hat während ihres Anerkennungsjahres erfahren, wie es ist, in einer Kita mit nur einer Gruppe zu arbeiten. Ihrer Meinung nach hat die Arbeit in einer kleinen Kindertageseinrichtung viele Vorteile. „Es gefällt mir, dass ich neben den organisatorischen Aufgaben im Büro auch die Möglichkeit habe, viel Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern aufzubringen.“

Nach ihrem Anerkennungsjahr als Erzieherin wechselte Doreen Blum in eine Einrichtung der Kita gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck nach Sundern-Endorf. Dort konnte sie später als Abwesenheitsvertretung erste Erfahrungen mit Leitungsaufgaben sammeln. 2019 führte sie ihr beruflicher Weg zu einer Einrichtung des Trägers in Arnsberg-Voßwinkel, wo sie zeitweise die Aufgaben einer stellvertretenden Leitung übernahm. Zudem absolvierte Doreen Blum die Fortbildung „LeitungPlus“, in der pädagogische Fachkräfte moderne Anforderungen an eine Kita-Leitung kennenlernen und Lösungskonzepte erarbeiten. „Die Erfahrungen in der Praxis und die Eindrücke aus der Fortbildung haben mir gezeigt, dass mir die Aufgaben und Herausforderungen als Leitung liegen“, erklärt die 31-jährige ihren Beweggrund, sich auf die neue Stelle zu bewerben.

Sofort am richtigen Ort

Im Vorfeld ihres Starts bei St. Antonius hatte die neue Leiterin ausgiebig Gelegenheit, das Erzieherteam und das Umfeld kennenzulernen. „Ich habe vorab an zwei Teamsitzungen teilgenommen und konnte somit das Team und die Struktur der Kita gut kennenlernen“, berichtet Doreen Blum über die Zeit vor ihrem Antritt. In der Kita St. Antonius arbeiten insgesamt fünf Fachkräfte, eine angehende Erzieherin in praxisintegrierter Ausbildung (PiA) und eine Hauswirtschaftskraft. Es war für sie zudem sehr hilfreich, dass sich die Kita St. Antonius im selben Trägerverbund befindet, wie die Einrichtungen, in denen sie vorher war. So waren für Doreen Blum viele Strukturen bereits bekannt, was ihr den Einstieg erleichterte.

Am Tag ihres offiziellen Beginns wurde Doreen Blum vom Team, den Eltern und den Kindern herzlich willkommen geheißen. Diesen Tag wird die neue Leiterin in Erinnerung behalten. „Die vielen Aktionen und die tollen Gespräche haben mir gezeigt, dass ich hier am richtigen Ort bin.“

„Eltern sind die Experten für ihre Kinder“

Die Einbindung der Eltern als Experten für ihre Kinder in den Kita-Alltag ist ein zentrales Anliegen der neuen Leitung. Sie betont, dass die Eltern die Experten für ihre Kinder sind und dass diese Expertise in der Arbeit der Kita nicht vergessen werden sollte. Die Eltern sollen daher vermehrt in die Entscheidungsprozesse miteingebunden werden. Für die Leiterin Doreen Blum ist ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Erziehern ein essenzieller Bestandteil einer erfolgreichen Erziehungspartnerschaft. „Nur durch Transparenz und gegenseitiges Verständnis können wir gemeinsam die bestmögliche Förderung für jedes Kind gewährleisten“, so Blum.

Die Leitung möchte zudem die Kindertageseinrichtung stärker in das Dorfleben wie auch in die pastorale Arbeit vor Ort miteinbeziehen. „Der katholische Glaube steht für Werte, die für ein verantwortungsbewusstes Leben in der Gesellschaft von Bedeutung sind und somit eine wichtige Rolle in der Arbeit mit den Kindern spielen“, begründet Doreen Blum den religionspädagogischen Ansatz der Einrichtung. In Zukunft sollen auch hier die Familien vermehrt miteingebunden werden. „Viele religionspädagogische Elemente profitieren von gemeinsamen Erfahrungen und dem Austausch“, erklärt die neue Leitung. „Das gemeinsame Leben der christlichen Werte in unserem Kita-Alltag verstehen wir deswegen als einen sehr wichtigen Bestandteil unserer christlichen Arbeit.“

Die Vorteile einer kleinen Kita mit einer Gruppe liegen für Doreen Blum klar auf der Hand: Die Fachkräfte können sehr individuell auf jedes einzelne Kind eingehen und die familiäre Atmosphäre erleichtert die Einbindung von Familien und Eltern. „Dies ermöglicht es, einfacher neue Ideen zu initiieren und Veränderungen in Gang zu setzen“, sagt Blum. Sie freut sich daher auf viele ereignisreiche und erfolgreiche Jahre als Leitung der katholischen Kindertageseinrichtung St. Antonius.