Katholische Kitas im Erzbistum Paderborn
Katholische Kindertageseinrichtungen Hochstift gGmbh
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Aktuelles

Was sich Erzieherinnen von der Politik wünschen

In der Podiumsdiskussion „Wir wollen's wissen“ stellten sich die Landtagskandidaten den Fragen, Wünschen und der Kritik aus den Kitas

Diskutierten über die Situation der Kitas: (v.l.) Detlef Müller (Geschäftsführer Kath. Kitas Hochstift gem. GmbH) und die Paderborner Landtagskandidaten Sigrid Beer (Grüne), Claudia Steenkolk (SPD), Daniel Sieveke (CDU), Sabine Martiny (Piraten) und Marc Lürbke (FDP).

Paderborn. Unter dem Motto „Wir wollen's wissen“ lud die „Kath. Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH“ Paderborner Landtagskandidaten zu einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Kita-Landschaft ein. Den Fragen von Moderatorin Nadine Mersch sowie des Publikums stellten sich im Edith-Stein-Berufskolleg Daniel Sieveke (CDU), Sigrid Beer (Grüne), Marc Lürbke (FDP), Claudia Steenkolk (SPD) und Sabine Martiny (Piraten) sowie Detlef Müller (Geschäftsführer Kath. Kitas Hochstift).

Das Interesse bei den Erzieherinnen und Mitarbeitern des Kita-Trägers war ausgesprochen gut. Über 200 interessierte Zuhörer füllten die Aula des Berufskollegs. Einige von ihnen hatten fast einstündige Autofahrten nach Feierabend auf sich genommen, um die Diskussion verfolgen und eigene Fragen stellen zu können. Davon machten die Frauen sowie die wenigen Männer reichlich Gebrauch. Nach einer ersten Vorstellungsrunde berichteten zwei Erzieherinnen ausführlich vom Alltag in ihren Einrichtungen – mit allen Freuden, aber eben auch allen Sorgen und Problemen, die dazu gehören. Diese wurden im weiteren Verlauf der 90-minütigen Veranstaltung vom Publikum immer deutlicher und auch engagierter vorgebracht.

Dabei stand ein Wunsch eindeutig an erster Stelle: „Wir brauchen ausreichend Geld für ausreichen Personal!“ Dann könnten alle Wünsche erfüllt werden. Auch die Rahmenbedingungen, namentlich Zeit und Räumlichkeiten, müssten verbessert werden. Weil häufig nämlich zu wenig Zeit bleibe, gebe es natürlich mehr Stress. Das führe dazu, dass die Erkrankungen unter den Mitarbeiterinnen zunehmen, wie eine Kita-Leiterin berichtete. Auch seien viele Einrichtungen „überbelegt bis ans Dach.“

Kita-Geschäftsführer Detlef Müller kritisierte die Politik: „Es werden Vorgaben gemacht, aber nicht gesagt, wie es gehen soll.“ Das mache es für die Träger schwierig. „Austragen müssen es dann die Mitarbeiterinnen“, so Müller. Die allerhöchste Priorität für ihn sei es deshalb, Qualität zu definieren. „Wir sollten zunächst überlegen, was wir brauchen und erst dann die Kosten kalkulieren“, forderte Müller. Die Politik sollten die verschiedenen Kita-Träger in die Lage versetzen, ihren Job gut machen zu können. Deswegen appellierte er an die Landtagskandidaten: „Bei allem was Sie tun, denken Sie daran, wie es umgesetzt wird.“ Und Müller schloss mit den Worten: „Wenn Sie den Eltern Versprechungen machen, dann denken Sie an unsere Mitarbeiterinnen. Die sind auch Eltern!“

Die Landtagskandidaten waren sich zumindest in einer Sache einig und gaben damit auch den Erzieherinnen und Geschäftsführer Müller recht: Die Kitas brauchen mehr Qualität – gemeint sei damit aber nicht die Arbeit der Erzieherinnen, die „Großartiges“ leisteten. Stattdessen bezog sich der Begriff „fehlende Qualität“ auf die Ausstattung und Rahmenbedingungen. Um diese zu verbessern, müsse zunächst ins Personal investiert werden: „Das ist das Entscheidende.“ So sprachen sich auch alle Kandidaten für eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen aus, um den Beruf attraktiver zu machen.

Nur über den Weg, der zu verbesserten Qualität führt – Stichworte: Beitragsfreiheit, Sockelfinanzierung etc. - herrschte wenig überraschend entlang der Parteigrenzen nicht immer Einigkeit. So sprach letztlich eine Erzieherin das aus, was wohl die meisten im Publikum dachten: „Kindererziehung ist so elementar, dass man es nicht in parteistrategischen Streitigkeiten zerreden darf.“ Das Thema sollte stattdessen parteiübergreifend angegangen werden. „Dafür ist das Thema zu wichtig!“

Text und Fotos: Birger Berbüsse

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